Verpackung: Einweg- oder doch besser Mehrweglösungen
Jedem Gastronomen ist spätestens seit der Pandemie schmerzlich bewusst geworden wie „müllintensiv“ sich Take-Away- und Delivery-Angebote auswirken.
Wenn Einweglösungen notwendig sind, sollte es sich möglichst um nachhaltige Verpackungen handeln. Zum Beispiel Essschalen und Getränkebecher aus nachwachsenden Rohstoffen (Palmblätter, Bambus, Zuckerrohrfasern) oder Biokunststoff aus Pflanzenstärke.
Hier gibt es mittlerweile viele Hersteller wie Duni mit Bio Pack oder das Bioeinweggeschirr von Rausch. Darüber hinaus bieten einige Gross- und Onlinehändler ein sehr umfangreiches Angebot an, ein Preisvergleich lohnt sich. Achte auf Grösse, Form oder Funktion, zum Beispiel Isolation von Wärme oder Kälte beim Kauf deiner Einwegverpackungen, was wiederum von deinem Speiseangebot abhängt. Bestelle zunächst kleinere Mengen, bis du die optimale Lösung gefunden hast. Später bei grösseren Bestellmengen gibt es auch die Möglichkeit, dein Logo und weitere Informationen zu deinem Restaurant individuell aufzudrucken.
Einweggeschirr ist langfristig gesehen nicht die optimale Lösung. Schon die ETH Zürich empfiehlt in ihrer Studie von 2019* möglichst auf Pfandsysteme, anstatt auf Einweglösungen zu setzen. Auch wir achten auf immer nachhaltigere Verpackungen, so bestehen unsere Ben & Jerry’s Pints nur noch zu maximal 5 % aus Plastik und können im Altpapier recycelt werden.
Eine nachhaltige Mehrweg-Lösung gewinnt immer mehr Anhänger
Mehrwegschalen wie zum Beispiel von reCIRCLE sind eine intelligente Lösung für das Müllproblem bei To-Go-Verpackungen. Schon heute werden täglich in der Schweiz allein mit reCIRCLE 50.000 Einwegschalen ersetzt und das entspricht 1.000 Abfallsäcken, die pro Tag vermieden werden. Es gibt hier spezielle Partnerschafts-Angebote für Gastronomen, mit Testboxen, Werbematerial und was sonst noch notwendig ist. In einer dreimonatigen Testphase kannst du alles ausprobieren.
Oder du baust dein eigenes Pfandsystem auf, indem du Mehrweggeschirr gegen Pfand zum Mieten oder Kaufen anbietest. Hier könnte sich für eine schnellere Marktdurchdringung eine Partnerschaft mit ähnlich denkenden Gastronomen aus deiner Gegend anbieten. Besonders unverwüstlich und cool wären hier die Tiffins, also Lunchboxes aus Edelstahl, zum Beispiel von „Eco-Brotbox“.
Erkläre deinem Gast deine Wahl
Wenn man sich schon als Gastronom so viele Gedanken über dieses Thema macht, sollte man die Vorteile überzeugend an den Gast kommunizieren. Es ist vielleicht kurzfristig nicht unbedingt die kostengünstigste Lösung, aber ein umweltbewusster und anspruchsvoller Gast honoriert das wohlwollend. Am Ende macht er gerne mit, kommt wieder und erzählt es weiter – stärkere Kundenbindung und neue Gäste zahlen sich dann doppelt aus.
ÜBRIGENS – MÜLLVERMEIDUNG IST AUCH SCHON VOR DEM VERPACKEN EINE SACHE DES PROFITS
Eigentlich ist das Gastgewerbe im Kampf gegen Food Waste in der Schweiz gut aufgestellt. Nur 5 % der gesamten Lebensmittelabfälle kommen aus der Gastronomie, denn der Löwenanteil stammt mit 45 % aus Privathaushalten und der Industrie (30 %). Trotzdem kann es nicht schaden, seinen Umgang mit Resten und Abfällen immer wieder kritisch unter die Lupe zu nehmen und nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen: beim Einkauf, Rüsten, Haltbarmachung und Lagern, sinnvolle Portionierung und Resteverwertung. Hier haben wir ein paar interessante Links für dich:
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